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FC Röhlingen 1948 e.V.

© FC Röhlingen
1948 e.V.

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Der FC Röhlingen ist Mitglied der Vereinsfreundschaft mit dem
1. FC Heidenheim

1931 - Fussballsport in Röhlingen
1948 - Die Gründung des FC Röhlingen
1949 - Der erste Punkt
1950 - Schlusslicht
1951 - Der erste Meister im Verein
1952 - Mangelnde Bereitschaft der Jugend
1953 - Die erste “Rote”
1954 - Schwaches Engagement
1955 - Spielbetrieb eingestellt
1958 - 10jähriges Jubiläum
1959 - Neuer Platz in Sicht

1931 - Fussballsport in Röhlingen

Bereits im Jahre 1931, in einer Zeit, die alles andere als rosig war und in der die Bevölkerung sicher mit anderen Problemen als Übergewicht, Bewegungsmangel und Haltungsschäden zu kämpfen hatte, entstand in Röhlingen die Idee, Fussball zu spielen.  Ein damals etwas ungewöhnliches Anliegen, war doch dieser Sport in Röhlingen zu dieser Zeit kaum bekannt.  Die Pioniere des Röhlinger Fussballs begaben sich deshalb auf einen etwas holprigen Weg.  Mit grosser Freude wurde ihr Vorhaben von der Bevölkerung, überwiegend Bauernfamilien, die ihr tägliches Brot mit harter körperlicher Arbeit verdienen mussten, nicht aufgenommen; eher etwas argwöhnisch wurden sie betrachtet.

Oskar Hartmann, mit seiner Familie ein Jahr zuvor aus Herrenberg nach Röhlingen gezogen, war, nachdem er an seinem bisherigen Wohnort schon Fussballerfahrung gesammelt hatte, ein Hauptinitiator für diesen Schritt. Zusammen mit einigen weiteren Fussballbegeisterten, und nachdem mit dem damaligen Pfarrer Mettmann auch kirchliche Unterstützung gewonnen werden konnte, wurde die DJK Röhlingen gegründet. Vorstand des neuen Vereins wurde Anton König aus Dalkingen, der zu dieser Zeit bei der Küferei Spaag arbeitete und dort auch wohnte.  Unterstützt wurde er von Friseur Erdrich, der damals die Kassengeschäfte abwickelte.

Ohne Zögern ging es auch gleich voll zur Sache.  Bereits im ersten Jahr nahm die Mannschaft schon an einer Pflichtrunde teil. Überwiegend DJK Mannschaften waren die Gegner.  Beispielsweise gegen Ellwangen, Marktoffingen, Fachsenfeld und Forstweiler musste sich die neugegründete Elf beweisen.  Längere und teils auch recht anstrengende Anreisen waren zu bewältigen.  Nicht bei jedem Auswärtsspiel stand ein Lastwagen zur Verfügung, so dass auch manche längere Strecke mit dem Fahrrad zurückgelegt werden musste.

In Röhlingen traf man sich auf der Krautgartenheide, einer Schafsweide, die dem Verein von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurde.  Wenn sie auch recht holprig war, man war dennoch mehr als froh, wenigstens eine Fläche bekommen zu haben. Ausgediente alte Arbeitsschuhe, die von jedem selbst etwas zurecht gerichtet wurden, dienten anfangs als Kickstiefel.  Geld um Fussballschuhe zu kaufen war kaum vorhanden, reichte es doch kaum jedem einzelnen, sich seinen Dreß, schon damals in den Farben blau-weiss, zu erwerben.

Die Mannschaft der DJK Röhlingen 1931 in Zapfheim


v.l.n.r.: Alois Schlosser, Hermann Müller, Eugen Abele, Anton Thor, Willi Katz, Melchior Mangold, Oskar Hartmann, Alois Vaas, Karl Müller, Paul Bribesnecker, Franz Jaumann

 


Gegner der DJK Röhlingen 1931 mit stabilem Tor in Zimmermannsbauweise 

Obwohl der Verein nur kurze Zeit so bestehen konnte, gab es dennoch auch gleich einen sportlichen Höhepunkt.  Zu einem Entscheidungsspiel um die Kreismeisterschaft musste man in Fachsenfeld antreten.  Obwohl das Spiel letztendlich verloren ging, war es doch ein grosses Erlebnis für alle Dabeigewesenen. Schon die Fahrt mit dem Lastwagen war etwas Besonderes, jeder Zuschauer, der mitwollte, musste. 50 Pfennig zahlen.

Als Ende 1933 der gesamte DJK-Sportverband wegen "politischer Unzuverlässigkeit" von den Nationalsozialisten aufgelöst wurde, bedeutete dies auch für die noch junge DJK Röhlingen das Ende, das durch die Beschlagnahme der Vereinskasse besiegelt wurde.  Schnell, bereits nach knapp drei Jahren, war er wieder ausgeträumt, der Traum vom Röhlinger Fussball.  Eine Entwicklung, die von den Pionieren sicher nicht erwartet werden konnte.

Die Zeit danach blieb in dieser Beziehung relativ ruhig.  Einige Jahre wurde überhaupt nicht mehr gespielt.  Erst im Jahre 1938 bildete sich wieder eine Mannschaft, die aber eher sporadisch mit Freundschaftsspielen in Erscheinung trat und keinem Sportverband angeschlossen war.  Aber auch die Aktivitäten dieser Mannschaft konnten nur von kurzer Dauer sein.  Der zweite Weltkrieg bereitete dieser Entwicklung ein jähes Ende, und so war wiederum nach kurzer Dauer der zweite Versuch, Fussball in Röhlingen zu etablieren, gescheitert.

Den jungen Röhlinger Männern, die in einer mehr als schwierigen Zeit den Mut gefunden haben, diesen Sport zu beginnen und Pionierarbeit zu leisten, sei an dieser Stelle herzlich gedankt.  Wer weiß, wo wir heute stehen würden, hätten sie damals anders gehandelt.

1948 - Die Gründung des FC Röhlingen

Drei Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges, in einzelnen Gemeinden der näheren Umgebung hatten sich bereits schon wieder Fussballvereine gegründet oder waren wieder aus der durch die Kriegswirren erzwungenen Ruhepause erwacht, wurden auch in Röhlingen wieder einige junge Männer rührig.  Josef Rieger, Paul Schmid, Josef Schnell, Erwin Uhrle und Adolf Wenhuda wandten sich bereits im April mit einem Schreiben an das Bürgermeisteramt, ihnen hierfür einen geeigneten Platz zur Verfügung zu stellen.

An das Bürgermeisteramt Röhlingen

Betr.: Sportplatz für Sportverein

Die Röhlinger Jugend beabsichtigt einen Sportverein zu gründen, für den zwei Fußballmannschaften vorhanden sind. Voraussetzung hierfür ist ein geeigneter Platz, der sowohl zum Training, wie zum Spiel genutzt werden kann. Wir bitten im Namen der Röhlinger Jugend, uns einen solchen Platz genehmigen zu lassen. Im Bezug auf die Krautgartenheide gestatten wir uns zu bemerken, daß dieselbe in ihrem jetzigen Zustand für einen Sportplatz nicht geeignet ist. Wir bitten, uns nach Möglichkeit einen besseren Platz zur Verfügung zu stellen.

Wir danken Ihnen im Voraus für Ihre Bemühungen und Ihr Entgegenkommen.

Im Namen der Röhlinger Jugend

gez. Schnell Josef, Paul Schmid, Rieger Josef, Uhrle Erwin, Wenhuda Adolf

 

Nachdem aber dieser Antrag beim Bürgermeisteramt nicht zum Erfolg führte, da die angebotene Krautgartenheide nicht für das  Fußballspielen geeignet war, kam diese erste Initiative vorerst wieder zum Erliegen.  Doch die Antragsteller ließen sich nicht so schnell entmutigen, sondern wandten sich an die Röhlinger Spieler, die bereits im Sportverein Pfahlheim aktiv mitwirkten und baten diese um Unterstützung. Insbesondere waren es dann auch Alois Schlosser, Karl Reeb, Karl Abele und Josef Hartmann, die sich für die Gründung eines Fussballvereins in Röhlingen einsetzten.

Antrag für die Gründungsversammlung

An die Gemeinde-Verwaltg. in Röhlingen

Betr.: Gründungs-Versammlung

Anläßlich zur Gründung eines Sport-Vereins in Röhlingen und seinen Teil-Gemeinden, ersuchen wir die hiesige Ortsverwaltung um Genehmigung zu einer Gründungs-Versammlung. Dieselbe soll am Sonntag, den 05. Dezember 1948 um 14.00 Uhr im Gasthaus "grüner Baum" stattfinden. Um alsbaldige Rückäußerung würde gebeten.

Im Auftrag mehrerer Sport-Freunde zeichnet:

Hartmann Josef

Röhlingen, den 29.11.1948

 

Am Sonntag, dem 5. Dezember, nachmittags, war es dann soweit: 32 Männer waren es, die sich im Gasthaus »Grüner Baum« trafen und den FC Röhlingen aus der Taufe hoben.  Hauptinitiator der Vereinsgründung war Alois Rup, der auch die Funktion des 1. Vorsitzenden und des Schriftführers übernahm.

Die bei der Gründungsversammlung am 5. Dezember 1948 gewählte Vorstandschaft setzte sich wie folgt zusammen:

  • 1. Vorsitzender: Alois Rup
  • 2. Vorsitzender: Xaver Reeb
  • Schriftführer: Alois Rup
  • Kassier: Adolf Wenhuda
  • Technischer Leiter und Spielführer: Josef Hartmann

Die weiteren Gründungsmitglieder waren:

Georg Rupp, W. Metzger, Erwin Spaag, Hermann Uhrle, Max Rose, Alois Schlosser, Georg Baier, Kurt Schönherr, Willi Abele, Paul Schmid, Karl Uhrle, Josef Betzler, Josef Rieger, Karl Schlichtherle, Rudolf Reeb, Karl Kirsch, Rudi Wenhuda, Heinrich Ley, Hermann Reeb, Karl-Heinz Köhler, O. Geiger, Hans Kuge, Albert Durm, Erwin Uhrle, Alois Ladenburger, A. Ehleiter, Josef Mack, Josef Schnell

 

Als Aufnahmegebühr wurde der Betrag von 1 Mark festgelegt.  Diese Einnahmen reichten nicht einmal, um den ersten Ball anzuschaffen.  

 

Der Monatsbeitrag wurde auf 50 Pfennig festgesetzt.  Als Sportplatz wurde dem Verein von der Gemeinde die Krautgartenheide angeboten.  Derselbe Platz, der bereits in den 30er Jahren als Spielfläche diente.  Da sich dieser aber als völlig ungeeignet erwies, und die Gemeinde eine andere Fläche nicht zur Verfügung hatte, mussten die Gründer selbst auf die Suche gehen.  Der Anfang war also gemacht.  Die Zeiten waren insbesondere in finanzieller Hinsicht alles andere als rosig.

1949 - Der erste Punkt

Voller Schwung und Begeisterung geht der Verein ins Jahr 1949.  Trotz Winterszeit werden fleissig Übungsspiele absolviert, die jedoch aufgrund der Unbespielbarkeit der Krautgartenheide auf Wiesen der hiesigen Bauern durchgeführt werden müssen.  Schon am "Gumpendonnerstag" veranstaltet der neu gegründete Verein als seine erste öffentliche Veranstaltung im Saal des Gasthauses Kirsch einen Faschingsball. Vom Erlös können die bereits bestellten blau-weissen Trikots bezahlt werden.  

Das erste »offizielle« Spiel, ein Freundschaftsspiel gegen den Nachbarn Lippach, geht für den FC 1:6 verloren.  Vom Ergebnis her ein schlechter, für die Weiterentwicklung des Vereins jedoch ein bedeutender Tag.  Zum ersten Mal wird auf der Viehweide der Familie Kirsch neben der Sechta gespielt, die im Laufe des Jahres vom Verein auch pachtweise erworben wird.  Die weitere Entwicklung ist somit, zumindest was den Platz betrifft, gesichert.

 

Am 27.  März 1949 holt die Mannschaft mit einem 3:3 Unentschieden den 1. Punkt der Vereinsgeschichte, zahlt aber in vielen weiteren Spielen kräftig Lehrgeld. Endlich wird am 5. Juni mit einem 2:1 gegen die 2. Mannschaft des TSV Ellwangen der erste Röhlinger Sieg eingefahren.  Der Grundstein für weitere Erfolge war hiermit gelegt. 

stehend v.l.n.r: Gerhard Lützenburger, Rudi Wenhuda, Josef Hartmann, Fritz Schömig?, Hessel?
knieend v.l.n.r.: J. Schrade, Kaufmann, ?
sitzend: Max Rose, ?, K. Reeb?

 

Mit einem zum ersten Mal abgehaltenen Waldfest im Ährenhölzle, an der Strasse nach Killingen, kann der FC sowohl die finanzielle Situation, als auch die noch nicht überall in der Bevölkerung vorhandene Akzeptanz verbessern.

 

Zeitungsanzeige

 

 

In Lippach nimmt der Verein zum ersten Mal an einem Pokalturnier teil und ist bereits zwei Monate später selbst Veranstalter eines Fussballturniers mit acht teilnehmenden Mannschaften.  Mit Musik und Fahnen ziehen die Mannschaften durch das Dorf. Nachdem der SV Lippach als erster Turniersieger in Röhlingen gekürt ist, versammelt man sich in der »Traube« zum Tanz.

 

Mit einer 1. und 2. Mannschaft, einer Jugend- und Schülermannschaft sind am 28. August bereits vier Mannschaften im Spielbetrieb.  Die Begeisterung für den Fussballsport wächst spürbar.  

Am 4. September bestreitet die 1. Mannschaft ihr erstes Pflichtrundenspiel in Tannhausen und kehrt mit einer satten Schlappe von 0:4 etwas niedergeschlagen heim, die sie jedoch mit einem 2:4 Sieg in Zöbingen, dem ersten Pflichtrundensieg der Vereinsgeschichte, gleich wieder wett macht.

Mit dem an Weihnachten im Saal der »Traube« aufgeführten Theaterstück »Das Wunder im Tannengrund« feiert man Theaterpremiere und legt hiermit den Grundstein für viele noch folgende erfolgreiche Theaterjahre.

Mit 22 Fussballspielen, vier festlichen Veranstaltungen und einer Theateraufführung hat der Verein bereits in seinem ersten Jahr Massstäbe für seine weitere Zukunft gesetzt.

1950 - Schlusslicht

Fasching auf dem Sportplatz

stehend v.l.n.r: Heinz Köhler, Karl Kirsch, Martin Wenhuda, Paul Schmid, Erwin Spaag, ?, Karl Uhrle, Rudi Wenhuda, Hermann Reeb.
knieend v.l.n.r.: Erwin Uhrle, Hans Kuge, Josef Eiberger, Rieger?
sitzend: ?

  

 

Fleissig wie im Vorjahr werden auch in diesem Jahr viele Spiele absolviert. Ein Kräftemessen mit dem Bezirksklassenverein SV Göppingen wird mit einer Niederlage und einer zünftigen Feier beendet Mit einem 8:2 Sieg beim Sportclub Stuttgart kehrt die Mannschaft nach langer Fahrt heim. Nach Abschluss der Vorrunde des Spieljahres 1950/51 steht die Mannschaft am Tabellenende, was allein, so das Protokoll, auf Unkameradschaftlichkeit und Leichtsinn einiger Spieler zurückzuführen ist.


Die 1. Mannschaft des FC Röhlingen 1950 nach dem Spiel in Adelmannsfelden

1951 - Der erste Meister im Verein

Am 7. Januar findet in der »Traube« die zweite Generalversammlung statt.  Alois Rup gibt das Amt des 1. Vorsitzenden aus beruflichen Gründen an den bisherigen technischen Leiter Josef Hartmann ab.  Fritz Seifert übernimmt die Schriftführerfunktion.  In einer durch Missverständnisse hervorgerufenen lebhaften Diskussion steht zum ersten Mal das Weiterbestehen des Vereins auf dem Prüfstand.  Bei der neu eingeführten »Monatsversammlung« wird Alois Schlosser, einer der Hauptinitiatoren bei der Vereinsgründung, zum 2. Vorsitzenden gewählt, nachdem Xaver Reeb sein Amt zur Verfügung stellt.

Zum zweiten Mal veranstaltet der Verein ein Pokalturnier.  Das Protokoll erzählt aufgrund von hitzigen Debatten innerhalb des Vereins von schweren Tagen für die Vereinsleitung.  Für die Standartenweihe des Reit- und Fahrvereins stellt der FC seinen Sportplatz als Reitbahn zur Verfügung und unterstreicht damit die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten dieses Platzes.  Am 14. Oktober ist es endlich soweit.  Der erste Meister der noch jungen Vereinsgeschichte wird gekürt.  Mit einem 3:3 Unentschieden gegen Unterschneidheim wird die Jugend ungeschlagen Staffelsieger.  Der einzige Lichtblick, so das Protokoll, in diesen traurigen Zeiten der »Ersten«.  Zum ersten Mal erhält der Verein 500 Mark Zuschuss aus Toto-Mitteln.  Eine willkommene Unterstützung für die dringend notwendige Erstellung eines Ballfangzaunes.  Das schon traditionelle Theaterspiel an Weihnachten muss wegen der kursierenden Maul- und Klauenseuche verschoben werden.  Das Stück »Die Pflicht ruft« füllt dennoch einige Tage später den Saal bis zum letzten Platz.

Torwart in Aktion

 

Spiel gegen VfB Ellenberg

 

1952 - Mangelnde Bereitschaft der Jugend

Das Jahr beginnt gleich mit einem besonderen Ereignis: Die Jugend hat im Rahmen der Kreismeisterschafts-Ausscheidungskämpfe beim »Goliath« VfR Aalen anzutreten und bekommt mit 16:1 die höchste Packung seit Bestehen.  Dennoch ein grossartiges Erlebnis und eine gute Leistung dieser Mannschaft.  Bei der Generalversammlung am 22.  März wird die bisherige Vorstandschaft bestätigt.  Die Anzahl der Ausschussmitglieder wird von acht auf zehn erhöht.

Mit mahnenden Worten der Vorstandschaft wird auf die mangelnde Bereitschaft vieler, insbesondere der jüngeren Mitglieder, zur Mitarbeit eindringlich hingewiesen.  

Zum ersten Mal ist der FC Ausrichter eines Jugendpokalturniers, was dem »kleinen Landverein« höchstes Lob des damaligen Kreisjugendleiters Ehmer einbringt.  

Wie in den Vorjahren beendet der Verein das Jahr mit gut besuchten Theateraufführungen; sportlich jedoch blieb die Jahresbilanz der »Ersten« mit acht Niederlagen, sieben Siegen und sechs Unentschieden wiederum negativ, wenn dieses Jahr auch relativ knapp.

Theater

1953 - Die erste “Rote”

Wiederum werden bei der Generalversammlung Klagen über mangelnde Mitarbeit laut.  Die Vorstandschaft und die Ausschussmitglieder werden komplett wiedergewählt.  So sind die Voraussetzungen für ein kontinuierliches Weiterarbeiten gegeben.  Mit einer 10:1 Schlappe kehrt die Mannschaft aus Rosenberg zurück.  Die höchste Niederlage seit Bestehen des Vereins für die »Erste« war somit besiegelt.  Mit Sportkamerad A. Pfitzer erhält der Verein seinen ersten Platzverweis.  Auch der zweite sollte gleich kurz darauf folgen.  Erste Anzeichen für eine Krise?

Zum ersten Mal steht das Thema Spielermangel auf der Tagesordnung der Spielerversammlung.  Ein Treueschwur, insbesondere der Jüngeren, erweckt jedoch wieder Zuversicht für die kommende Pflichtrunde.  Diese sollte jedoch nicht allzulange anhalten.  Schon kurz nach Beginn der Pflichtrunde wird wiederum wegen Spielermangel über die weitere Teilnahme am Spielgeschehen, jedoch mit positivem Ergebnis, abgestimmt.  Als Tabellenschlusslicht (nur drei Siege, 14 Niederlagen) wird das Jahr beendet.  Nach der relativ guten Jahresbilanz des Vorjahres ein herber Rückschlag für den Verein.

Im Vereinslokal wird gefeiert

1954 - Schwaches Engagement

Mit zwei weiteren Niederlagen wird das Jahr begonnen.  Bei der Generalversammlung mahnt die Vorstandschaft zum wiederholten Male eine bessere Mitarbeit der Jugend und der Mannschaft an und warnt eindringlich vor einem weiteren Absinken des Vereins.  Die Mannschaft schien dies jedoch überhört zu haben, kehrte sie doch am Tag darauf mit einer 0:9 Niederlage aus Tannhausen heim.  Was sich bereits seit über einem Jahr ankündigte, wird Mitte des Jahres leider wahr.  Aufgrund Spielermangels und Interesselosigkeit wird die Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurückgezogen.  Es sollte aber noch schlimmer kommen.  Auch die weiterhin für die Pflichtrunde gemeldete Jugendmannschaft muss nach den Anfangsspielen, während der laufenden Runde, aus dem Spielbetrieb genommen werden.  Röhlingen war wieder ohne Fussball.  Ein schwarzes Jahr: von 12 Spielen nur eines gewonnen.  

Mit dem an Weihnachten aufgeführten und voll gelungenen Theaterstück »Die Sühne zum Wildbach« kann sich der Verein in der Öffentlichkeit wieder etwas Ansehen verschaffen.

1955 - Wie geht es weiter?

Zum fussballerischen Misserfolg scheint auch noch der finanzielle zu kommen.  Ein schlecht besuchter Gumpendonnerstagsball und nur mässig eingehende Beiträge stellen den Verein auch finanziell auf eine harte Bewährungsprobe.

Bei der Generalversammlung am 2. April gibt es einen Führungswechsel.  Alois Schlosser und Josef Hartmann tauschen die Funktionen.  Alois Schlosser wird 1. Vorsitzender, Josef Hartmann 2. Vorsitzender und Schriftführer.  

Endlich erklärt sich auch eine Anzahl Spieler bereit, wieder in den Spielbetrieb einzusteigen.  Schon kurze Zeit danach geht’s mit grosser Euphorie in die ersten Spiele.  Die Krise scheint überwunden.  Doch es kommt ganz anders.  Waren es die drei satten Niederlagen oder andere Gründe, die dazu führten, dass der Spielbetrieb kurz nach Wiederaufnahme gleich wieder endet?  Zu allem Verdruss sollte es noch schlimmer kommen.  Das Jahrhunderthochwasser im Juli setzt dem Sportplatz so kräftig zu, dass dieser unbespielbar wird.  Ist das Ende des noch jungen Vereins schon gekommen?

Robert Vetter wird neuer Bürgermeister in Röhlingen. Endlich gelingt, wofür bereits viele Jahre von Seiten des Vereins mit seinem Vorgänger gekämpft wurde: Die Gemeinde übernimmt künftig die Pacht des Sportplatzes.  Zu Recht, nachdem der Platz seit vielen Jahren auch von der Schule genutzt wird.

1956 - Ein Neuanfang

Bei der Generalversammlung Anfang des Jahres wird beschlossen, den Spielbetrieb im Frühjahr wieder aufzunehmen. Mit einer 1:10 Heimniederlage gegen Pfahlheim wird die Mannschaft gleich im ersten Spiel auf eine harte Bewährungsprobe gestellt.Der Liederkranz feiert sein 100jähriges Bestehen. Der FC beteiligt sich mit einem Festwagen mit dem Motto "Am Brunnen vor dem Tore". Fußballerisch geht es nach dem Neubeginn gleich in die Vollen. Das Tief scheint endgültig überwunden zu sein, der Verein fängt sich wieder. Bei 26 durchgeführten Spielen kann fast eine ausgeglichene Bilanz erzielt werden.

 

Mit dem Theaterstück "Die Geierwally" schließt ein wiedererstarkter Fußballclub sein Vereinsjahr.

1957 - 154 Tore in 31 Spielen kassiert

Verstärkt durch einige auswärtige Spieler aus der Ellwanger Kaserne geht man in die ersten Spiele des Jahres.  Torreiche Treffen bekommen die Zuschauer zu sehen, doch leider ist der Ball zu oft im eigenen Gehäuse. Mit einer 12:2 Niederlage, der bisher höchsten Niederlage der »Ersten«, kehren die Mannen von der DJK Eilwangen zurück.  Die Jahresbilanz sieht düster aus: von 31 Spielen 25 verloren und insgesamt 154 Tore kassiert.  Trotz allem aber auch viel Positives.  Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte bringt die Mannschaft einen Pokal nach Hause, nachdem sie in Unterschneidheim den dritten Platz belegt.  Ebenso wird die dringend notwendige Drainage des Sportplatzes von drei Sportkameraden gegen ein Entgelt von 55 Pfennig je laufendem Meter durchgeführt.

  

 

1958 - 10jähriges Jubiläum

Zum ersten Mal wird die Vorstandschaft bei der Generalversammlung auf zwei Jahre gewählt.  Nach langer Pause soll auch wieder eine Jugendmannschaft am Spielbetrieb teilnehmen.  Am 27.  April gibt diese auch gegen Jagstzell mit einem 2:1 Sieg ihr Debüt.

Am 10.  April legt Alois Schlosser sein Amt als 1. Vorsitzender nieder.  Bei der folgenden ausserordentlichen Generalversammlung wird Josef Hartmann wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt, sein Stellvertreter wird Hans Bahle.  Mit einem Festbankett im Kronensaal, einem Festumzug, einem Pokalturnier und einem Tanzabend im Saal der »Traube« feiert der Verein am 31. Mai und 1. Juni sein 10jähriges Bestehen in gebührendem Rahmen.  

 

 

Sportlich gesehen geht es im Jubiläumsjahr leider nur mässig aufwärts. 20 Niederlagen bei drei Siegen waren die Jahresbilanz der ersten Mannschaft, acht Niederlagen und sechs Siege die der Jugend. 

Die 1. Mannschaft vor dem Vereinslokal beim 10jährigen Jubiläum 1958
hinten v.l.n.r.: 2. Vorsitzender H. Bahle, M. Seidel, K. Schmied, J. Schönherr, T. Mack, H. Bahle, R. Rathgeb,
Kassierer L. Abele
vorne v.l.n.r.: F. Schömig, H. Leuchtenmüller, J. Grundler, 1. Vorsitzender J. Hartmannn, E. Schwarz, J. Epacher

Mit dem Theaterstück »Der schwarze Graf«, erstmals im Kronensaal aufgeführt, untermauern die Laienschauspieler des FC ihr Können und schliessen das Jubeljahr würdig ab. 

1959 - Neuer Platz in Sicht

Wie schon so oft, startet der Verein mit einem Faschingsball.  In diesem Jahr zum ersten Mal nicht im Saal der Traube, sondern im Kronensaal.  Nur kurz ist dieses Mal die Amtszeit des Vorsitzenden Josef Hartmann.  Nachdem ihn berufliche Gründe zum Rücktritt zwingen, wird am 21.  Februar 1959 Hans Bahle zum neuen Vorsitzenden gewählt.  

Als 2. Vorsitzender rückt Georg Gösele nach, und Jakob Epacher wird Jugendleiter.  Ansonsten bleibt die Zusammensetzung des Ausschusses unverändert.  Beim Pokaltumier, an dem sich sechs Mannschaften beteiligen, wird der TV Neuler Pokalsieger.  Ein Werbespiel zwischen Röhlingen und dem FC Igersheim geht mit 4:1 für den Gastgeber verloren.

Die Gemeinde plant hinter der neu errichteten Schule, die im November eingeweiht wird, einen neuen Sportplatz zu errichten. Über fünf Wochen harte und schwere Arbeit investieren viele Vereinsmitglieder, als sie kostenlos die Drainage dieses geplanten Platzes durchführen, um darauf künftig den Spielbetrieb durchführen zu dürfen.

Ein schwerer Schlag für den Verein, insbesondere aber für die vielen Freiwilligen, als sich später ergibt, dass die Errichtung dieses neuen Platzes scheitert.  Hinzu kommt eine düstere sportliche Bilanz: 35 Spiele und nur fünf Siege.  Wann kommt endlich der große Durchbruch?

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